Flash-Speicher mit Selbstzerstörung

Wer schon einmal einen Headcrash oder ein ähnliches Fiasko miterlebt hat, weiß, wie ärgerlich der Verlust wichtiger Daten sein kann. Während andere Hardwarehersteller sich also bemühen, einen Datenverlust auf ihren Speichermedien unter allen Umständen zu vermeiden und dafür mit neuartiger Technik wie Freifallsensoren (Toshiba) oder SecurePark (Western Digital) aufwarten, geht Pretec einen anderen Weg: Der Flashspeicher-Pionier stellt nun ein Solid State Drive mit Selbstzerstörungsmechanismus vor. Das SSD soll innerhalb von nur 0,1 Sekunden sämtliche darauf gespeicherten Daten vernichten – und das unwiederbringlich. Wo bei normalen Lösch- oder Formatierungsvorgängen oft noch Daten oder Datenreste gerettet werden können, ist hier eine Datenrettung ausgeschlossen. Auch ein Abschalten des Gerätes während der Selbstzerstörung hilft dann nicht mehr. So sind die Daten eines auf jeden Fall: Vor dem unautorisiertem Zugriff Dritter geschützt.

Die neue, patentierte Technik ist allerdings nicht nur eine Spielerei mit Gimmicks, wie man sie aus James-Bond-Filmen kennt. Im Gegenteil: Die neue Speicherart dürfte vor allem das Militär interessieren. Aaber auch nichtmilitärische Forschungseinrichtungen, Firmen oder auch nur Privatkunden mit einem enorm gesteigerten Sicherheitsbedürfnis könnten an der neuen Technik Interesse zeigen. Außerdem drängt sich einem die Frage auf, ob das Laufwerk nach der Selbstzerstörung tatsächlich zerstört ist oder normal weiter benutzt werden kann.

Weitere technische Daten stehen leider noch nicht fest. Aber da angenommen wird, dass Pretec diese Technik auf seine „normalen“ SSD-Bausteine anwenden wird, darf man wohl mit Speicherkapazitäten von bis zu 192 Gigabyte und Lese- sowie Schreibgeschwindigkeiten um 65 Megabyte pro Sekunde rechnen.
Auch Preise für die neuen Datenträger liegen noch nicht vor.



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