Frage: Was ist der Unterschied zwischen einer Archivierung und einer Datensicherung?

Antwort:

Der Begriff Datensicherung wird oft verwandt, ohne genau zu unterscheiden, ob es sich hierbei um ein Backup oder eine Archivierung handeln soll.

Beide Maßnahmen nutzen für die Speicherung zusätzliche Datenträger, um die Daten abzulegen, welche ursprünglich auf einer Festplatte bearbeitet wurden.

In der Regel nutzt man für die Daten-Speicherung ein anderes externes Datenträger-Medium wie z.B. Magnetband-Speicher. Magnetbänder sind immer offline, sie werden daher auch als Background-Storage Medien bezeichnet.

Für eine sinnvolle Backup-Strategie ist es unabdingbar die Unterscheidung zwischen Archivierung und Backup zu kennen, da unterschiedliche Herangehensweisen zur Speicherung sinnvoll sind.

Backup

Das Backup beschreibt eine kurz- bis mittelfristige zusätzliche Speicherung von zu sichernden Daten zur Datenwiederherstellung verlorener Daten nach physikalischen Festplatten-Schäden oder um Anwendern Datenverlust durch Fehlverhalten zu „ersparen“.

Die Datensicherung beschreibt allgemein eine Sicherungskopie eines Datenbestandes. Die Aufbewahrungsdauer eines Backup-Bestandes beträgt oft nur einige Wochen bis Monate.

Für diesen Backup-Bestand sollte die Backup-Software ein Backup-Verzeichnis führen, um die wieder herzustellenden Daten auch wieder automatisch aufgefunden und rekonstruiert werden können. Das Wiederherstellem gesicherter Datenbestände nennt man Restore.

 

Archivierung

Die Archivierung kann in bestimmten Branchen durch gesetzliche oder unternehmensinterne Vorschriften geregelt sein.

Die Archivierung beschreibt die langfristige Speicherung von Daten auf einem anderen Datenträger-Medium. Dabei kann die Speicherung entweder erfolgen, indem zeitgleich die Originaldaten gelöscht werden, oder die Daten unverändert/modifiziert auch auf dem Ausgangsdatenträger erhalten bleiben.

Die Aufbewahrungsdauer bei einer Archivierung kann von einigen Jahren bis hin zu mehreren Jahrzehnten vorgegeben sein. Hierbei ist die einzige zeitliche Beschränkung meist die Lagerfähigkeit des Medien-Materials sowie die „Flüchtigkeit“ magnetischer Datenträger, bzw. die technische Verfügbarkeit entsprechender Geräte zur Auswertung der Archivierung.

Dies kann bei größeren Archivierungs-Zeiträumen durchaus kritisch sein, da die Entwicklung von Speichermedien und dazugehörigen Geräten rasant fortschreitet.

Archivierte Daten von nicht einmal 15 Jahre alten Rechensystemen der ehemaligen DDR sind bereits heute nur noch von einigen wenigen Spezialisten rekonstruierbar, da die entsprechenden Lese-Geräte nicht mehr (nach)gebaut werden können.

Bei der Archivierung ist eine automatische Verwaltung der Datenbestände nicht unbedingt notwendig.

Eine Archivierung wird u.a. vorgenommen um eine historische Entwicklung eines Datenbestandes zu dokumentieren oder um Entwicklungsreihen und Experimente nachvollziehen zu können.

Derartige zusammengehörende Datenbestände werden auch Aggregat genannt.

Das Wiederherstellen archivierter Datenbestände heißt wie bei Backup/Datensicherung ebenfalls Restore.



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